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Traktor 1 ist Meister!

16 zum Teil sehr spannende, manchmal einseitige, oft hochstehende und selten verlorene Spiele absolvierten die Herren 1 von Herbst 18 bis Frühling 19. In einer Saison nach dem Abstieg aus der 2. Liga war anfangs Saison noch nicht so ganz klar, wo man am Ende der Spielzeit stehen würde. Die 3. Liga ist nicht zu unterschätzen und 3-4 Aufstiegsanwärter gibt es jedes Jahr. Am vergangenen Sonntag wurde dann allerdings nicht nur die Zeit eine Stunde nach vorne gestellt, sondern auch bei den Traktoren ging es eine Liga nach oben.

Die Ausgangslage vor der letzten Meisterschaftsrunde begünstigte allerdings noch die Wild Pigs aus Marthalen, welche dank eines deftigen Ausrutschers der Traktoren in der 7. Meisterschaftsrunde mit 1 Punkt Vorsprung und dem besseren Torverhältnis von der Tabellenspitze grüssten. Für die Traktoren hingegen sprach das Tagesprogramm, denn die Gegner hiessen Opfikon Glattbrugg (9., Hinspiel; 9-3 Sieg) und Sportclub Zürich-Affoltern (8., Hinspiel; 8-4). Währenddessen sahen sich die Wild Pigs mit starken Rapperswilern (3.) und Tösstal (4.) konfrontiert. Die, in weiser Voraussicht und mit einer leisen Hoffnung der Tag möge in einer grossen, ausufernden Party enden, mit dem ÖV angereisten Traktoren konnten im Fernduell um den Titel vor- und den Marthalern Druck auflegen.

T1 vs. Opfikon Glattbrugg 11:4 (1:2/10:2)

Der erste Gegner des Tages präsentierte sich bei Spielbeginn im Kader breiter als noch in der Hinrunde. Trotzdem wäre eine Niederlage in dieser Partie für die Traktoren eine herbe Enttäuschung gewesen. Entsprechend dominant versuchten die Schaffhauser in den Anfangsminuten aufzutreten. Der energische Start bescherte den Mannen aus dem unteren Kantonsteil bereits nach kurzer Spielzeit das erzwungene 1:0. Der Ton und die Marschrichtung war somit vorgegeben, denn die Traktoren machten weiter Dampf. Allerdings agierte der gegnerische Torhüter sehr stark und hielt seine (schwarzen) Farben im Spiel. Er legte somit den Grundstein für die Zürcher, um dieses Resultat zu drehen. Denn innert Kürze gelang dem Sportclub nicht nur der Ausgleich, sondern auch der glückliche Führungstreffer. Dieser Vorsprung hatte bis zur Pause bestand, denn die Traktoren fanden in der restlichen Spielzeit keinen Weg am Torhüter vorbei.

In Halbzeit 2 reduzierte man, angesichts des Rückstandes, auf zwei Linien, welche den abgeflachten Druck auf das Zürcher Tor wieder aufbauen und somit den Sieg erzwingen sollten. Diese Massnahme trug auch sofort Früchte, denn innert kurzer Zeit wurde das Spiel ausgeglichen und die Führung wieder hergestellt. Ein ums andere mal konnten die Schaffhauser Stürmer den Gegner abtrocknen und teils mit herrlichen Toren eine beruhigende Distanz zwischen sich und dem Kontrahenten aus der Flughafenstadt bringen. Somit war nach 40 gespielten Minuten der erste Sieg im Trockenen. Ein Sieg, welcher vor allem in Halbzeit 2 zustande kam und bei welchem die Traktoren über weite Strecken zu überzeugen wussten.

Pausenprogramm

Somit war der Druck auf den Leader aus Marthalen minim gestiegen, welche sich in ihrem ersten Spiel gegen Rapperswil keinen Ausrutscher leisten durften, wollten sie den Meistertitel aus eigener Kraft für sich beanspruchen. Für die Traktoren begann mit der Pause auch die Rechnerei, welches Ergebnis im Duell der Wildschweine und den Rapperswilern den Traktoren am meisten nützen würde. Denn sowohl die Marthaler, als auch die St. Galler hatten bereits im Januar den Aufstiegsverzicht eingereicht, wodurch die Traktoren mindestens den zweiten Platz erreichen mussten, um aufzusteigen. Trotz Verzicht setzten die beiden Mannschaften alles daran, die letzte Runde möglichst gut abzuschliessen und so versprach dieses Duell viel Spannung, hohes Tempo und wohl auch Emotionen. Marthalen erwischte dann den besseren Start und wurden für ihren beherzten Ansturm früh belohnt. Sie konnten in Führung gehen und überzeugten, wie schon die ganze Saison über, vor allem Offensiv. Defensiv zeigten sie sich anfälliger als auch schon und dies wussten die Rapperswiler auszunutzen. Die Schlussminuten erlebten die Traktoren dann hautnah vom Spielfeldrand und sahen einen strauchelnden Leader, welcher in Rückstand geriet und diesen nicht mehr aufholen konnte. Der ganze Druck wechselte nun von den Wild Pigs zu den Traktoren, denn mit einem Sieg im Spiel gegen Affoltern wäre Traktor Meister und Aufsteiger, mit einem Unentschieden oder gar einer Niederlage wäre sogar noch der undankbare, und nicht aufstiegsberechtigte, dritte Platz möglich gewesen.

T1 vs. Sportclub Zürich-Affoltern 6:3 (3:2/3:1)

Die Nervosität war bei den Traktoren in den Anfangsminuten spürbar. Die Schaffhauser konnten nicht an die zweite Hälfte gegen Opfikon anschliessen. Zwar gelang es in Führung zu gehen, doch postwendend kam der Ausgleich. Noch schlimmer, die Traktoren gingen sogar in Rückstand. Doch noch war viel Zeit auf der Uhr und die Traktoren rannten weiter an. Die gut massierte Defensive der Zürcher konnte ein ums andere Mal die Schüsse der Traktoren abblocken. Steter Tropfen höhlt jedoch den Stein und steter Abschluss führt zum Torerfolg. Bis zur Pause konnten die Landmaschinen das Spiel mit viel Einsatz und Wille wieder zu ihren Gunsten drehen. Noch war nicht alles Gold, was glänzte, was sich das Herren 1 auch ganz klar bewusst war.

Für Halbzeit zwei nahm man sich wieder vor mit Spielfreude zu agieren und die letzten 20 Minuten der Saison zu geniessen. Anfänglich noch mit den gleichen Schwierigkeiten, wie in Halbzeit 1 stellten die Traktoren nach 5 Minuten wieder auf zwei Blöcke um. Erneut fruchtete diese Massnahme, denn defensiv stand man nun sicherer und offensiv kam man gefährlicher in den Abschluss. In Überzahl, clever provoziert durch den Buchberger Torhüter, sowie mit einem Airhook und einem weiteren schönen Abschluss konnte man die Vorentscheidung herbeiführen. Die Schlusssekunden waren dann noch einmal spannend, da die Affolterer ihren Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzten. Dieses Massnahme führte aber nicht mehr zum Erfolg und die Traktoren steuerten relativ ungefährdet in Richtung Meistertitel. Die Sekunden zerrannen und mit dem finalen Pfiff des Schiedsrichter war das Spiel und die Saison für das Herren 1 mit dem maximalen Erfolg beendet. 

Feierlichkeiten
Die Traktoren konnten tatsächlich den Meistertitel an der letzten Runde an sich reissen und die Marthaler vom Leaderthron verdrängen. Mit lediglich zwei Niederlagen während der ganzen Saison, dem besten Torverhältnis und der besten Defensive, sowie 6 von 8 möglichen Punkten gegen die beiden Verfolger dürfte der Meistertitel nicht geklaut sein. Alles Makulatur, die Traktoren nutzten das herrliche Frühlingswetter an diesem (in vielerlei Hinsicht) herrlichen Sonntag und genossen das eine – und vor allem andere – Bier. Zwar waren die Traktoren darauf eingestellt den Saisonabschluss zu feiern, Ergebnis der Runde hin oder her, doch mit der unerwarteten Wende und dem Meistertitel war nun etwas mehr Planung gefordert. Vor allem der Ort der Feierlichkeiten sorgte für viel Diskussionsstoff. Einer der wildesten Vorschläge war wohl in die nahegelegenen Flumserberge zu fahren. Schliesslich setzte ein moderaterer und für den späteren, angeheiterten Heimweg sicher sinnvollerer Ort durch: Winterthur. Die Traktoren zeigten auch auf diesem Gebiet, dass sie zur Spitze gehören und gaben am Hahnen eine gute Figur ab. Die Feierlichkeiten dauerten bis lange in den Abend hinein und dürften für die eine oder andere Anekdote gesorgt haben.

Ein ausführlicherer, den Hintergrund dieser Saison detaillierter durchleuchtender Beitrag darf in den kommenden Traktor News entnommen werden. Zum Saisonschluss gilt es an dieser Stelle noch der Dank an die Junioren A auszusprechen, welche zahlreich und regelmässig die Trainings der ersten Mannschaft besuchten. Besonders die Junioren, welche mit an die Meisterschaftsrunden reisten, zeigten sehr gute Spiele und konnten erste Gehversuche in der Aktivmannschaft machen. Nächste Saison gilt es nicht nur beim dritten Anlauf in der zweiten Liga den ersten Klassenerhalt zu erreichen, sondern auch die Entwicklung der Zukunft dieser Mannschaft weiter voranzutreiben. Aber zuerst ist jetzt geniessen, ausruhen und Kraft tanken angesagt, bevor es mit dem Sommertraining, dem Cup (Termin folgt), dem 7-Eck in Arosa und dem Trainingstag im Herbst weitergeht. 

Für’s 1
Cuche

4 Kommentare zu “Traktor 1 ist Meister!

  1. Andy Brunner

    Ganz grosses Kino meine Herren! Das habt ihr euch redlich verdient 😉 Und danke an den Schreiberling, welcher uns Runde für Runde mit literarisch gekonnten Wiedergaben des Geschehenen so in die Halle zieht, als wäre man selbst mit von der Partie gewesen.
    Les jeux sont fait – schöni Summerpause zämä 😉

  2. Ueli Jäger

    Traumhafter Bericht zum großen Mitschmunzeln! Gratulation – auch zum Aufstieg! 🙂

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