Die letzte Meisterschaftsrunde einer wiederum von Corona geprägten Saison stand auf dem Programm. Vier Spiele konnten nicht ausgetragen werden, doch für uns ging es eigentlich nicht mehr um viel. Mit dem Abstieg hatten wir nichts mehr zu tun und nach vorne konnten wir uns noch um maximal einen Platz verbessern. Es sollte aber eine ganz spezielle Runde werden, da es meine letzte Runde an der Bande der Traktoriñas war. Aus diesem Grund waren drei ehemalige Spielerinnen wieder am Start, um noch einmal alles zu geben. Es ging also diesmal vor allem um Ruhm und Ehre.
Mit einem riesigen Kader von elf Feldspielerinnen und zwei Torfrauen gingen wir in der Grosshalle Tösstal in Turbenthal an den Start. In Spiel eins ging es gegen den direkten Tabellennachbar Floorball Thurgau zur Sache. Das Spiel war eines der hektischen Sorte. Es ging hin und her und keine Mannschaft konnte sich absetzen. So gingen wir mit einem knappen Vorsprung von einem Tor in die Pause. Irgendwie musste da noch mehr gehen. Wir versuchten mit einer offensiven Wechseltaktik den Gegner noch mehr unter Druck zu setzen und einzuschnüren. Doch die Thurgauerinnen konnten immer wieder mit schnellen Kontern dagegenhalten. Beim Stand von 5 zu 5 nahmen wir volles Risiko, ersetzten beim Freistoss unsere Torfrau durch eine 4. Feldspielerin, diese konnte den Überraschungsmoment ausnützen und den Ball versenken. Da die Thurgauerinnen keine Anstalten machten, uns mit vier Feldspielerinnen unter Druck zu setzen und wir sogar noch ein weiters mal Jubeln konnten, brachten wir die ersten zwei Punkte des Tages relativ sicher nach Hause.
Floorball Thurgau vs. UHT Traktor Buchberg-Rüdlingen 5 : 7
Der zweite Match versprach Hochspannung. Winterthur United konnte, wenn sie uns mit zwei Toren Abstand besiegten, die Meisterschaft für sich entscheiden. Doch leicht wollten wir es ihnen natürlich nicht machen. Das Spiel startete mit Vorteilen für WinU, die ein sehr gepflegtes und kontrollierts Spiel aufzogen. Praktisch mit dem Pausenpfiff konnten wir auf 2:2 ausgleichen, was für uns sehr wichtig war und die Winterthurerinnen mit dem Gewinn der Meisterschaft vor Augen nervös machte. In der zweiten Halbzeit wollten wir mehr fürs Spiel machen, mehr Schüsse aufs gegnerische Tor bringen und vor allem mehr Tempo in den Angriff bringen. Dies gelang uns wunschgemäss – ca. 7 Minuten vor Schluss lagen wir mit zwei Toren vorne. Dies konnte WinU natürlich nicht auf sich sitzen lassen, da sie ja eigentlich diesen Spielstand benötigten, um die Meisterschaft zu gewinnen. Also ersetzten sie früh ihre Torfrau durch eine zusätzliche Feldspielerin und setzten uns mächtig unter Druck. Leider ging es nicht lange und der Ball landete in unserem Tor.
So… Time out… Lagebesprechung. Wir mussten unbedingt verhindern, dass sie weiter 4 gegen 3 spielen konnten. Nun hiess es Taktikkiste auf und Risiko erhöhen. Damit waren wir an diesem Tag ja schon einmal sehr gut gefahren. Der Plan: Bully gewinnen, Goali raus, Ball halten und laufen lassen und vor allem verhindern, dass die Gegnerinnen ihrerseits den Goali ersetzen können. Gesagt getan, der Plan ging für uns vollends auf. Wir konnten in dieser Schlussphase nicht nur den Ball halten und Zeit verstreichen lassen, sondern auch noch weitere Treffer erzielen – auch ins leere Tor, da es WinU zwischendurch doch wieder geschafft hatte, ihren Goali zu ersetzen. Zwischendurch wurde sogar 4 gegen 4 gespielt. Eine wahnsinnige Schlussphase, in der uns alles gelang und wir dieses letzte Spiel der Meisterschaft und mein persönlich letztes Spiel an der Bande deutlich gewinnen konnten.
UHC Winterthur United vs. UHT Traktor Buchberg-Rüdlingen 4:8
Einen grossen Dank an das gesamte Team, dass ihr meine taktischen Visionen perfekt umgesetzt habt, obwohl sie zu Beginn immer wieder mal zu Hirnrunzel und Unverständnis geführt hatten. Auch einen weiteren grossen Dank an unsere zahlreichen Fans, die uns über all die Jahre immer treu begleitet haben und auch an dieser letzten Meisterschaftsrunde wieder Top waren.
Danke!
Für’d Damä
Kaisi
Lieber Kaisi,
herzlichen Dank für Deinen tollen Bericht. Dem gibt’s nichts mehr hinzuzufügen. An dieser Stelle wünschen wir Dir nochmals alles Gute. Genieß Deine Familie und bis auf ein andermal.
Die Fans Yvonne und Hampi